WoG G³ Firstlook

Es ist wieder soweit, die E³ öffnet die Pforten, und wir hoffen auf neue Informationen zum fehlenden Teil der Gothic Trilogie. Warum Trilogie? Ganz einfach, es wurde bekannt gegeben, dass es drei verschiedene Enden in Gothic geben wird. Somit dürfte es so gut wie unmöglich sein, einen direkten Nachfolger zu entwickeln. Die Geschichte des namenlosen Helden wird in dem 3. Teil somit abgeschlossen sein, was natürlich nicht ausschließt, dass wir in einen anderen Spiel, das in einer anderen Epoche, aber im Gothic Universum spielt, erneut einen Protagonisten durch seine Abenteuer führen könnten.
Auch ansonsten gibt es viele Neuigkeiten, die nicht nur positive sondern auch negative Aspekte haben, aber fangen wir von vorne an.

Kurz vor dem Start der E³ haben einige Zeitschriften erste Bilder und sogar Videosequenzen veröffentlicht. Auch WorldofGothic bot einen Teaser für die E³ zum Download an. Es gab viele Diskussionen, ob es sich um gerendertes oder ingame Material handelt, denn die Grafikpracht war einfach überwältigend. Schließlich gab es eine Klarstellung, die eine gute und eine schlechte Nachricht mit sich brachte. Der Teaser ist tatsächlich ingame, jedoch wird man, um das Spiel mit minimalen Details zum Laufen zu kriegen, schon einen 2 Ghz Rechner mit 512 MB RAM (besser mehr) und eine Grafikkarte ab einer Geforce 3 benötigen (Geforce 4 MX jedoch nicht).
Der Screenshot, der aber mit Abstand an meisten Diskussion ausgelöst hat, zeigte einen Ork. Und grade dieser Umstand war das Dilemma. Statt unsere gemütlich gebauten Grünfelle mit Haltungsschaden blickt uns mit weit auf gerissenen Mund ein drahtiger schlanker aufrecht stehender Ork mit braunen Fell genauso verwundert an, wie wir ihn. In einem Statement wurde uns dann erzählt, dass wir unsere liebgewonnen pelzigen Freunde genau wie Khorinis im 3. Teil nicht wieder sehen werden, da es sich bei ihnen um "prähistorische Orks" handelte denen man eine Kultur nicht abnehmen würde. Die Orks auf dem Festland (das 3 mal größer als Khorinis sein wird) wären weiterentwickelt und hätten, oh Schreck, den Krieg gewonnen, aber dazu später mehr. Wir bekamen auch die Studie eines nackten grünlichen Orkes zu Gesicht. Es gibt auf dem Festland also nicht nur weiterentwickelte Orks sondern auch verschiedene Orkrassen.
Auf der E³ selber ist die Ausbeute aber eher dürftig ausgefallen. Das muss jedoch nicht nur Schlechtes haben. Wer nicht zuviel Zeit für eine einmalige Demonstration verplempert, hat mehr Zeit, um an dem Spiel zu werkeln.
Bevor ich hier nur noch am Meckern bin, zähle ich mal die Neuigkeiten auf. In der gezeigten Pre-Alpha konnte man unter anderen einen Nahkämpfer sehen, der versuchte, sich mit zwei (das musste ich ausschreiben) Einhändern gegen Banditen zur Wehr zu setzen. Dabei kann man auch nur eine der Waffen ziehen, wenn beide angelegt sind. Somit hat sich neben den endlich bestätigten Schilden auch die Vermutung über die 2 Einhandwaffen als wahr herausgestellt. Diese war entstanden, nachdem man auf Artworks einen Wüstenbewohner mit 2 Säbeln betrachten konnte. Über Reittiere ist jedoch wie bisher, nichts genaues gesagt worden.
Personen, die in den Genuss einer Spielprobe kommen konnten, sprechen von einer zeitgemäßen Steuerungskombination aus Maus und Tastatur. Bevor unsere Tastaturliebhaber nun wieder auf die Barrikaden gehen, kommt auch sogleich die Entwarnung. Man soll optional auch die Steuerung aus den alten Teilen nutzen können.
Das Inventar wird im Übrigen auf eine komfortablere Bedienung nach dem Drag and Drop Prinzip umgestellt, sodass man Gegenstände einfach mit der Maus "zieht".
Aber nun zu den Eckpunkten der Story. Wir werden, oh Wunder, nicht Schiffbruch erleiden, aber trotzdem geschwächt auf dem Festland ankommen. Einen Ork werden wir aber trotzdem schon zu Beginn Paroli bieten können. Die Orks haben übrigens den Krieg gegen die Menschen gewonnen und sie zu ihren Sklaven gemacht. In den besetzten Städten der Menschen gibt es Arenen in den man endlich kämpfen können wird und man wird die Möglichkeit haben, durch das Dezimieren der Orkgarnison einen Aufstand anzuzetteln. Während wir also wieder ein Reich retten, stehen uns unsere alten Freunde aus den bisherigen Teilen zur Seite und manche Leute wird man auch überreden können, uns bei einem Beutezug zu begleiten.
Es wird im übrigen nicht 20 "echte" Städte geben, wie fälschlicherweise von der PC-Action berichtet wurde, sondern 20 Ansiedlungen, da können auch größer Bauernhöfe dabei sein.
Die Menschen lassen sich die Niederlage nicht gefallen und organisieren Widerstand. Man selbst hat die Wahl, wem man hilft und kann sogar gemeinsame Sache mit den Orks machen. Als Fraktionen (insgesamt 6), denen man sich anschließen kann, kommen neben Orks, Orkjäger, Meuchelmördern/Sklavenhändlern und einen Waldvolk auch königstreue Rebellen sowie Nomaden in Frage. Mit den 6 "Rassen" in der PC Action sind also nicht Elben und Zwerge sondern verschiedene Bevölkerungsgruppen gemeint.
Einer der Gruppierungen wird man sich später im Spiel als gewohnt anschließen können wobei man Gerüchten nach auch die Möglichkeit haben wird, Gothic³ als Gildenloser zu spielen.
Die Quests werden dabei verschiede Lösungswege haben und sich nicht unerheblich auf den Verlauf der Story auswirken, wodurch die anfangs erwähnten drei verschiedenen alternativen Enden zu Stande kommen. Dabei sollte man sich genau überlegen, wem man beim Erledigen der Quests auf die Füße tritt, da man es sich mit NPC's und Gilden verscherzen kann.
Damit Veteranen nicht unterfordert sind und Neulinge nicht frustriert werden, wird man einen Schwierigkeitsgrad wählen können, den man während des Spielens auch noch verändern kann.
Eine Nachricht, die für viel Verwirrung gesorgt hat, ist, dass die Magie von der Erdoberfläche verschwunden ist und man auch Beschwörungen nur noch an bestimmten Orten durchführen kann. Im Laufe der Handlung wird aber Licht ins Dunkel kommen, sodass es selbstverständlich auch wieder Magier gibt.
Allgemein wollen die Piranha Bytes die Stärken der Vorgänger weiter ausbauen. Zu diesen zählen natürlich die detaillierten Tagesabläufe der NPC's sowie die belebte Spielwelt. So werden wir auch in den Genuss von jagenden Rudeln kommen, die ihren Hunger an anderen Tieren stillen wollen. Die Welt wird übrigens grob in 3 Zonen mit spezifischen Monstern aufgeteilt sein. Verschneites Hochgebirge, gemäßigte bewaldete Zone und Wüste. In der letzten wird man Flüssigkeit zu sich nehmen müssen, damit sich der neue Ausdauerbalken regeneriert, den man zum kurzzeitigen Sprinten (nicht zum normalen Laufen) benötigt. Das grafische Grundgerüst bildet dabei die Gamebryo Engine, die auch schon in Morrowind zum Einsatz kam. Die atmosphärische Musik wird wie gewohnt von Kai Rosenkranz geliefert, der diesmal sogar ein Orchester zur Verfügung haben wird.
Hoffen wir, dass den PB's dieses Vorhaben gelingt, denn bei der Anzahl von neuen Änderungen wird es schwer sein, bei dem Spiel noch den typischen Gothic Flair zu erhalten. Aber wie Mike Hoge zu sagen pflegt: "Alles wird gut".