Zur Geschichte der Band Corvus Corax:

Corvus Corax entstand 1989, als die beiden Gründungsmitglieder Castus und Venustus, die noch im Sommer des gleichen Jahres auf abenteuerlichem Weg aus der damaligen DDR ausgereist waren, von einem längeren London-Aufenthalt wieder nach Deutschland zurück kamen. Das folgende Jahr war angefüllt mit Auftritten auf verschiedenen Festivals, wo man gemeinsam mit anderen Musikern als CONGREGATIO auftrat. 1991 erschien dann auch die erste CD gleichen Namens, auf der Corvus Corax zusammen mit Zumpfkopule spielte. Diese Gruppe löste sich jedoch auf und von dort stieß Meister Selbfried zu Corvus Corax.

Es folgten Auftritte in Japan in einem mittelalterlichen, europäischen Themenpark und bei verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland. Als viertes Mitglied wurde 1992 Brandan angeworben. Somit bestand Corvus Corax nun aus vier Dudelsackspielern, von denen immer einer die Trommeln schlagen mußte. Deshalb kam mit Donar von Avignon noch ein Trommler in die Truppe. 1993 folgte eine Konzertreise nach Jordanien und das Programm mit CD "Inter Deum et Diabolum semper musica est" (Zwischen Gott und Teufel ist immer Musik). Neben ihrer Musik betätigten sich Corvus Corax auch noch als Veranstalter von verschiedenen Mittelalterspektakeln. Unter anderem trat die Band auch erstmalig auf dem Kaltenberger Ritterturnier auf, dem größten Spektakel seiner Art in Europa.

Das Jahr 1994 begann einem Auftritt in Venedig zum Karneval. Die dabei von einem BBC-Team gemachten Fernsehaufnahmen wurden später in einer Dokumentation über die Kreuzzüge verwendet, die das britische Fernsehen produzierte. Während die Band den Rest des Jahres wieder über die verschiedensten Mittelaltermärkte tourte und selbst derartige Veranstaltungen durchführte, wurde im Winter 1995 die dritte CD "Tritonus" aufgenommen. An Stelle des ausscheidenden Venustus wurde nun Teufel in die Band aufgenommen.

Im April 1996 entstand die Single Tanzwut, die Mittelalterliches und Techno/Pop verschmolz und Anfangs nur als Seitenprojekt gedacht war, den Musikern jedoch so viel Spaß machte, daß sie als zweite Band Tanzwut ins Leben riefen, um dort weiterhin mittelalterliche Musik mit modernen Elementen zu kombinieren. Der Rest des Jahres wurde mit Konzertauftritten angefüllt. Im nächsten Jahr bewegte sich das Projekt Corvus Corax weiter in Richtung Konzertgruppe, da die Musiker in echten Konzerten mehr von ihrer Musik zeigen konnten, als bei vier bis sechs kurzen Auftritten irgendwo auf einem Mittelaltermarkt, wo man nur ein Programmpunkt unter vielen ist und das Publikum nie länger als fünf Minuten stehen bleibt. Nach neun Jahren spielte Corvus Corax 1998 wieder in Ungarn, als sie zu einem Festival eingeladen wurden.

Nach diesem Auftritt verabschiedete sich der Trommler Jagdbird und wurde ersetzt durch Hatz. Im Sommer trat die Gruppe wie in den vorangegangenen Jahren wieder in Kaltenberg auf, wo bei einem Konzert die CD "Corvus Corax - Live" aufgenommen wurde. Als zweite Veröffentlichung erschien in diesem Jahr noch das Album "Viator", mit dem die Band im Oktober das erste mal in ihrer Geschichte auf eine richtige Tour ging. Bisher hatte man nur auf diversen Festivals und Mittelaltermärkten gespielt. Im Dezember schloß sich gleich noch eine zweite Tour an.

1999 wurde wieder getourt, diesmal mit 8 Leuten auf der Bühne. An den Dudelsäcken Castus, Venutius, Meister Selbfried, Brandan und Teufel und an den Trommeln hielten Jagdbird, Hatz und Jean dagegen. 10 Jahre Corvus Corax wurden mit zwei Konzert-Tourneen im Herbst und Winter gefeiert. Im darauffolgenden Jahr erschien die CD "MM - 2000", die streng limitiert auf nur 2000 Exemplare ist. Außerdem wurde die CD "Mille Anni Passi Sunt" veröffentlicht. 2001 spielen Corvus Corax auf einem Metal-Festival in Österreich zwischen Bands wie Judas Priest und Atrocity.

2002 stoßen Ardor vom Venushügel und Der Kalauer zur Band und ersetzen Strahli und Jagdbird. Im gleichen Jahr veröffentlichen Corvus Corax die Cd "Seikilos" deren Name sich vom Titel eines altgriechischen Liedes ableitet, dessen Text eingehauen in eine antike Säule bewahrt wurde und das somit das älteste überlieferte europäische Lied ist. Auf diesem Album spielt die Gruppe Musik aus zwei Jahrtausenden, antikes Liedgut, einen alten chinesischen Kaisermarsch und andere Sachen - und alles auf mittelalterlichen Instrumenten.

2004 erscheint dann "In Electronica", ein Album, das Club-Remixe von Corvus-Corax-Titeln enthält, die von verschiedenen Künstlern remixed wurden. Die Idee zu diesem Album entstand durch Nachfragen von DJ's, die sich für den "abgefahrenen Dudelsackspound" der Band interessierten. Das neueste - wieder rein mittelalterliche - Werk von Corvus Corax nennt sich "Cantus Buranus", wurde 2005 veröffentlicht und beinhaltet Lieder aus dem bekanntesten mittelalterlichen Liederzyklus, der Carmina Burana.

Einen ausführlichen Abriß der Bandgeschichte (der auch die Vorlage für diesen Text bildet) findet man auf der Homepage von Corvus Corax.

Die Bandmitglieder

	Venustus ist seit der Gründung 1989 dabei. Er spielt (und baut!) Dudelsäcke, Schalmeien und Zinken.		Castus Rabensang ist ebenfalls Gründungsmitglied und spielt Dudelsäcke, Binjou, Schalmeien, Bombarde, Cister, Drumscheid, Drehleier, sowie alle Saiteninstrumente, die gezupft oder geschlagen werden können. Außerdem ist er der erste Sänger.
	Meister Selbfried ist seit 1990 dabei und spielt Dudelsack, Schalmeien, Bombarde, Flöten, Nachtigall und Zink		Tritonus, der Teufel ist seit 1996 Mitglied von Corvus Corax. Er spielt Dudelsack und Schalmeien und unterhält das Publikum mit seinen Sprüchen.
	Hatz ist seit 1997 dabei. Er schlagt kleine Trommeln, Becken und Gongs.		Harmann der Drescher ist Mitglied seit 2000 und seine Instrumente sind die tiefen Trommeln.
	Ardor vom Venushügel ist 2002 bei Corvus Corax eingestiegen. Er spielt Dudelsäcke, Schalmeien, Drummscheid.		Der Kalauer komplettiert seit 2002 die Band und spielt die Davul und die Pauke.
	Jordon ist seit Sommer 2006 dabei und spielt Dudelsack, Schalmeien sowie Bombarde